Straßenpädagogik – was ist das?

Straßenpädagogik - was ist das?

Viele Millionen Kinder und Jugendliche weltweit fristen ihr Leben in aussichtslosen Legen, ohne Aussicht auf Verbesserung.

Was ihnen fehlt, sind nicht nur Nahrung, Unterkunft, Fürsorge, sondern auch Bildung. Bildung gehört zu den grundlegenden Bedürfnissen und Rechten des Menschen. Ohne Bildung sind sie ihrem Schicksal ausgeliefert, ohne die geringste Chance auf eine menschenwürdige Zukunft. Ohne Bildung können sich ihre kulturellen und geistigen Fähigkeiten nicht entfalten und ihre personalen und sozialen Kompetenzen verkümmern.

Straßenpädagogik macht jungen Menschen, die aus dem Schulsystem herausgefallen sind, Orientierungs- und Bildungsangebote. Sie gründet auf einer subjekt- und lebensweltorientierten Didaktik und entwickelt Methoden, die für die Arbeit mit instabilen und leistungsheterogenen Gruppen (zum Beispiel für “Straßenkinder”) geeignet sind.

Ausgangspunkt ist dabei die Frage nach dem Wohlbefinden und den Stärken der betreffenden Kinder und Jugendlichen. Wodurch ist ihre Lebensqualität beeinträchtigt? Wie kann an ihren Erfahrungen und oft verschütteten Stärken nachhaltig angeknüpft werden? Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen entwickelt, die zur Stärkung der Selbstwirksamkeit der betroffenen Kinder und Jugendlichen führen. Denn ein positives Selbstkonzept ist die Voraussetzung dafür, seine Lebenschancen optimal zu nutzen.

Weltweit ist der Mangel an Menschen groß, die so motiviert, informiert und ausgebildet sind, dass sie Kindern und Jugendlichen in problematischen Situationen durch Bildungsangebote weiterhelfen können.

Um Abhilfe zu schaffen, hat Dr. Hartwig Weber, bis 2010 Professor für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg, basierend auf seinen jahrelangen Erfahrungen auf der Straße -insbesondere in Kolumbien – den Masterstudiengang Straßenpädagogik an deutschen Hochschulen angestoßen und zusammen mit weiteren Experten  das E-Learning Programm „Kinder und Jugendliche in riskanten Lebenslagen / „Straßenpädagogik“entwickelt.

Hier finden Sie das Formular, mit dem Sie sich zur Teilnahme am E-Learning-Programm „Straßenpädagogik“ anmelden können.

„… dass es an mir liegt, zu helfen, die Realität zu verwandeln…!”

„Mein Name ist Sebastián, ich komme aus Kolumbien. Dort habe ich Kinderpädagogik in der Escuela Normal Superior Maria Auxiliadora von Copacabana studiert. Das ist eine Lehrerbildungs-anstalt mit Schwerpunkt in der Allgemeinen Pädagogik. Spezialisiert ist sie in der Straßenkinderpädagogik. Durch den Kontakt unserer Hochschule mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg habe ich ein Stipendium für den Zeitraum vom 4. Oktober 2013 bis 31. März 2014 bekommen, um an der PH Heidelberg zu studieren. Seit vier Jahren nehme ich an dem Projekt „Patio 13: Schule für Straßenkinder“ teil.
Ich hatte Gelegenheit, verschiedene Kontexte und Realitäten im Straßenmilieu kennenzulernen. Jede von ihnen bedeutete für mich eine neue prägende Erfahrung. Ich habe viel gelernt und mich durch die neue Umgebung sensibilisiere lassen. Mir wurde bewusst, dass es an mir liegt, zu helfen, die Realität ein Stück weit zu verwandeln und Hoffnung für andere zu sein.

Eine der interessantesten und sinnvollsten Erfahrungen ist die Begegnung mit Straßenkindern im  Zentrum von Medellín. Ich habe gelernt, mich und das, was ich habe, zu schätzen und mich in jedem Moment am Leben zu erfreuen. Auf dem Foto könnt Ihr mich sehen (ganz rechts) zusammen mit anderen Studentinnen des Projekts Patio13 bei einem Straßengang  im Barrio Triste (Zentrum von Medellín).“      Sebastián

E-Learning Programm „Straßenpädagogik“: 

Das Online-Programm (www.strassenpaedagogik.de) gibt Einblicke in die schwierigen Lebenslagen gesellschaftlich benachteiligter Kinder und Jugendlicher der Welt und qualifiziert dazu, ihre Lebenssituation und Zukunftsperspektiven durch Bildung verbessern zu helfen.